WARENKUNDE

P A R A N U S S

Beschreibung
Die Paranuss, auch bekannt als Brasilnuss und in Brasilien heimisch, ist eine der wenigen Früchte, die hauptsächlich von wildwachsenden Bäumen und nicht von kommerziell angebauten Plantagen stammen. Wilde Paranussbäume gedeihen entlang der Ufer der südlichen und nördlichen Zuflüsse des Amazonas in den brasilianischen Provinzen Acre, Amazonas und Para sowie in den angrenzenden Ländern Kolumbien und Bolivien. Paranuss-Plantagen sind vor allem im Raum Manus und Belem sowie in kleinerem Umfang in Sri Lanka und Trinidad vorhanden. Es dauert mehrere Jahrzehnte, bis ein neu gepflanzter Baum einen kommerziell nutzbaren Jahresertrag von einigen hundert Kapselfrüchten liefert. Daher ist die Produktion aus Plantagen bis heute vernachlässigbar.

Historie

Die Paranuss ist in den tropischen Regenwäldern Südamerikas beheimatet, hauptsächlich im Amazonasgebiet. Ihr natürlicher Verbreitungsraum erstreckt sich über Teile von Brasilien, Peru, Kolumbien, Venezuela, Ecuador, Bolivien und den Guyanas. Die größte Menge an Paranussvorkommen befindet sich in Brasilien, insbesondere im Amazonas-Regenwald. Die Paranuss wurde erstmals im 17.Jahrhundert nach Europa eingeführt. Seitdem hat sie sich zu einer klassischen Nusssorte entwickelt, die weltweit erhältlich ist. 

Anbau und Ernte

Paranussbäume beginnen nach etwa 10-15 Jahren zu produzieren. Die Ernte erfolgt durch Sammeln der Früchte (Fruchtkapseln) nach ihrem natürlichen Abfallen auf den Boden. Die Früchte enthalten die Paranusskerne. Die Fruchtkapseln der Paranuss werden von den sogenannten Castanheiros, den Bewohnern der Region, bis zu zwei Tagesmärsche von den Ufern der Flüsse, die in den Amazonas münden, eingesammelt. ei starkem Wind ist die Ernte nicht möglich, da die zahlreichen schweren Fruchtkapseln, die herabfallen, das Einsammeln zu gefährlich machen. Die besten Erträge liefern Bäume auf tiefen, feuchten Schwemmböden in der Nähe von Wasserläufen. Um die Zeit optimal zu nutzen, werden die Schalen der Fruchtkapseln, die im Urwald zwischengelagert sind, mit Äxten, Macheten oder schonender mit Kreissägen geöffnet. Die Samenkerne, die durch die Fruchtschale geschützt sind, werden in großen Netzen zu den Sammelstellen am Flussufer transportiert und zum Vortrocknen in der Sonne ausgebreitet. 

Produktion

Etwa die Hälfte der Paranüsse wird geschält, wobei die Schale entfernt wird, während die andere Hälfte der Paranüsse in der Schale verkauft wird. Die Kerne werden dann getrocknet, gereinigt und für den Markt vorbereitet. Im späteren Verarbeitungsprozess durchlaufen die Paranüsse Schüttelrutschen mit kalibrierten Lochblechen, um sie nach ihrer Größe zu sortieren. Zunächst erfolgt eine manuelle Auswahl, bei der beschädigte und verfärbte Exemplare aussortiert werden. Leere Nüsse, bei denen die Schalen nicht gefüllt sind, werden durch Schwimmen in einem Wasserbad abgetrennt, während intakte Nüsse zu Boden sinken. Die Nüsse werden bis zur weiteren Verarbeitung in belüfteten Silos aufbewahrt. Anschließend erfolgt der Transport mit Schiffen. Als südamerikanische Spezialität gelten jährlich nur 40 bis 50.000 Tonnen für den Export, da der größte Teil der Gesamtproduktion lokal konsumiert wird.

Nährwerte 

Qualität und Sorten

Aufgrund ihres erhöhten Fettgehalts neigen Paranüsse dazu, relativ zügig ranzig zu werden. Mit Schale behalten Paranüsse bei dunkler und trockener Lagerung etwa sechs Monate ihre Frische. Geschälte Nüsse hingegen sind bei Kontakt mit Luft nur wenige Tage lang haltbar. Es ist ratsam, eine bereits geöffnete Packung Paranüsse im Kühlschrank aufzubewahren, um ihre Frische für bis zu drei Wochen zu gewährleisten. Es wird häufig darauf hingewiesen, dass Nüsse wie Walnüsse oder auch Paranüsse von schädlichen Schimmelpilzen befallen sein können, aufgrund des feuchten Klimas, in dem sie nach der Regenzeit geerntet werden. Paranüsse werden im Vergleich zu Mandeln, Haselnüssen oder Walnüssen bei uns nicht so vielfältig verarbeitet. Dies liegt zum Teil daran, dass Paranüsse weniger weit verbreitet sind als andere Nusssorten, und zum Teil sicherlich daran, dass ihre Konsummenge insgesamt begrenzt sein sollte. 

Gradierung der Nüsse in Schale 

Gradierung der Kerne